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Gilching: Grüne wollen Veröffentlichung erzwingen

Gilchinger Geothermie-Studie seit 2008 unter Verschluss; Bürgermeister Walter sieht Verhandlung gefährdet; Entscheidung im Gemeinderat am 1. Dezember

Bereits seit einem Jahr wird die Machbarkeitsstudie zur Wärmeversorgung durch Geothermie im Gilchinger Rathaus un­ter Verschluss gehalten. Dies weckt den Argwohn der Grünen-Fraktion, die nun per Antrag er­neut Bürgermeister Manfred Walter (SPD) auffordert, dieses Gutachten endlich zu veröffentlichen.

Bislang wurde nur in einer nichtöffentlichen Sitzung den Ge­meinderäten im vorigen Jahr die Studie über die Chancen und Wirt­schaftlichkeit eines Geothermie-Projekts für Gilching präsentiert. Es sei "ihm völlig unverständlich", dass die Studie noch nicht veröffentlicht ist, betont Grünen­-Fraktionssprecher Peter Unger. Denn es gehe überwiegend um all­gemeine Daten zu dem Energie-Vorhaben. Er beantragte daher, dass über diesen Punkt in der Ge­meinderatssitzung am Dienstag, 1. Dezember, entschieden werden sollte. Unger verwies in diesem Zu­sammenhang auf das "positive Bei­spiel" der Stadt Starnberg, die ein  Gutachten zu den Chancen bei einem Geothermie-Projekt als Kurz­fassung sogar ins Internet gestellt" habe.

Dagegen begründete Gilchings Bürgermeister Walter am Freitag auf Anfrage der SZ, warum seiner Ansicht nach die Machbarkeitsstudie noch nicht publik gemacht werden könne. Dies würde die Ver­handlungen mit dem Kraillinger Claim-Inhaber und Investor ge­fährden", die sich ohnehin schon auf "rechtlich dünnem Eis" beweg­ten. Denn es gebe bayernweit noch keinen Vertrag zwischen ei­nem privaten Investor, der auch die Bohrrechte besitzt, und einer Gemeinde, erläuterte der Rathauschef die Situation beim Gilchinger Projekt. Die Knackpunkte seien die Wärmeabnahmemengen, die die Gemeinde nicht garantieren könne, und die unklaren Prei­se, so Walter.

Die Geothermie als umweltfreundliche und versorgungssichere Energie in Gilching zu nutzen, ist seit langem ein Thema in der Gemeinde. Doch die Verhandlungen mit dem Claim-Inhaber Bal­dur Trinkl Junior aus Krailling sind, wie berichtet, endgültig ins Stocken geraten. Auch der Wunsch des Agenda Arbeitskreises Energie, eine Umfrage zur Nahwärme bei Haushalten und Fir­men zu starten, ist vor kurzem im Umweltausschuss abgelehnt wor­den. Dieser begründete es damit, dass sich die Kommune "nicht zu frühzeitig" einzig auf die Erdwär­me als alternative Energiequelle konzentrieren sollte.

Eine Stellungnahme des Claim Inhabers Trinkt Junior zu seinen weiteren Plänen war am Freitag nicht zu erhalten.